Wenn Träume vom Auslandsjahr, Au-pair oder Studium in den USA plötzlich ins Wanken geraten: Trumps neue Einreiseverbote betreffen zwar nicht direkt deutsche TouristInnen, aber Jugendliche mit Bildungsplänen, Austauschambitionen oder beruflichen Träumen spüren die Auswirkungen sehr wohl. Was Familien jetzt wissen müssen – und wie sie vorbereitet bleiben.
Die wichtigsten Fakten für Familien vorweg: Ab dem 9. Juni 2025 gelten neue Einreisebestimmungen für insgesamt 19 Länder. Aber keine Panik: Für Touristen aus Deutschland gelten diese Verbote nicht. Vorerst, zumindest. Denn Trump drohte auch, die Liste der Länder könne überarbeitet und um neue Länder ergänzt werden.
Die Einreise wird für Staatsangehörigen aus diesen zwölf Staaten komplett verboten: Afghanistan, Myanmar, Tschad, Republik Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen. Für Leute aus sieben weiteren Ländern – Burundi, Kuba, Laos, Sierra Leone, Togo, Turkmenistan und Venezuela – soll sie teilweise eingeschränkt werden.
Wie sich die neue Regelung auf Familienreisen auswirkt
Für die meisten deutschen Familien ändert sich zunächst nichts. Allerdings können die neuen Regeln Auswirkungen haben, wenn z.B. Familienmitglieder eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzen oder Verwandte aus betroffenen Ländern zu Besuch kommen wollen.
Highschooljahr, Au-pair oder College – was jetzt zu beachten ist
Ein Highschooljahr in den USA ist für viele Jugendliche ein Traum – der aktuell auf wackeligen Füßen steht. Denn wer eine zweite Staatsbürgerschaft besitzt oder enge Familienbindungen zu einem betroffenen Land hat, muss mit längeren Prüfungen oder gar Ablehnungen rechnen. Das kann das Visumverfahren ordentlich ausbremsen. Hier hilft: frühzeitig mit der Organisation sprechen, doppelte Staatsbürgerschaften offenlegen und unbedingt Alternativen mitbedenken.
Ähnliches gilt für Au-pair-Pläne. Auch hier läuft alles über ein spezielles Visum. Wird das aufgrund neuer Regelungen verzögert oder abgelehnt, stehen Familien und Jugendliche schnell ohne Plan B da. Unser Tipp: Parallel zu den USA auch Programme in Kanada, Irland oder Australien prüfen. Und unbedingt eine Reiserücktrittsversicherung mit Visumschutz abschließen!
Wer ein Studium in den USA plant, ist oft besonders engagiert und informiert – aber auch hier heißt es jetzt: Social-Media-Profile checken! US-Behörden durchsuchen regelmäßig öffentliche Inhalte. Politische Posts, Kritik an den USA oder ironische Inhalte können unnötig Probleme machen. Klingt irre, ist aber leider Realität. Deshalb: Privatsphäre-Einstellungen anpassen, zweites Profil zur Bewerbung nutzen und im Zweifel kritisch Inhalte löschen, die missverstanden werden könnten.
Das sollten Familien bei der USA-Reiseplanung beachten
- Rechtzeitig alle Reisedokumente checken
- Bei doppelter Staatsbürgerschaft: Beratung einholen
- Flexible Stornierungsmöglichkeiten einplanen
- Doppelte Staatsbürgerschaften und Herkunft offenlegen
- Frühzeitig mit Organisationen und Schulen in Kontakt treten
- Reiseversicherung abschließen oder Visa-Absicherung in der Versicherung prüfen
- Social-Media-Inhalte und Privatsphäre-Einstellungen anpassen
- Alternativen zu USA-Plänen mitdenken
Sonderregelungen für Großevents gelten weiter – vorerst
Gute Nachrichten für sportbegeisterte Familien: Für die Fußball-WM 2026 und die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles gelten Ausnahmeregelungen. Auch betroffene Sportler*innen dürfen dann einreisen.
Rechtlicher Rahmen und mögliche Änderungen
Wie bei Trumps „Muslim Ban“ vor einigen Jahren ist auch diesmal mit zahlreichen Klagen zu rechnen. Viele JuristInnen gehen davon aus, dass die Einreisebeschränkungen zumindest teilweise wieder gekippt werden könnten. Aber solange die Regeln gelten, müssen sich Familien auf sie einstellen – und zwar gründlich.
Fazit: Vorausschauend planen – und sich nicht entmutigen lassen
Die neuen Regeln mögen auf den ersten Blick nicht jede Familie betreffen. Aber sie schaffen eine Grundunsicherheit – gerade für junge Menschen mit großen Plänen. Trumps restriktive Linie macht deutlich: Die Freiheit zu reisen, zu lernen und sich auszutauschen ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Umso wichtiger, dass wir als Eltern unsere Kinder jetzt besonders stark unterstützen, gut informieren – und ihre Träume nicht aus den Augen verlieren.