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Emotionale Sicherheit statt Lob und Strafe: Wie Eltern ihre Kinder nachweislich stärken

Kleinkind sauer auf dem Arm der Mutter
© Getty Images / globalmoments

Wenn das Kind wütend die Tür knallt oder sich weinend in eine Ecke verkriecht, ist das für Eltern oft eine Herausforderung. Aber statt mit Schimpfen, Strafen oder Ignorieren zu reagieren, zeigt ein neuer Erziehungsansatz: Emotionale Sicherheit ist der Schlüssel. Studien belegen, dass Kinder, die sich emotional sicher fühlen, resilienter, selbstbewusster und empathischer aufwachsen.

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Emotionale Sicherheit: Was bedeutet das für den Familienalltag?

Emotionale Sicherheit bedeutet, dass Kinder ihre Gefühle ausdrücken dürfen, ohne Angst vor Ablehnung oder Strafe zu haben. Eltern, die diesen Stil praktizieren, hören aktiv zu, validieren die Emotionen ihrer Kinder und setzen liebevoll klare Grenzen. Es geht nicht darum, alles zu erlauben, sondern darum, Verständnis und Struktur zu bieten. Dieser Ansatz fördert ein tiefes Vertrauen zwischen Eltern und Kind und stärkt die emotionale Intelligenz.

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Die US-amerikanische Pädagogin und Elterncoachin Reem Raouda steht voll hinter dem Konzept der emotional sicheren Erziehung. Auf ihrem Portal High Love Parenting und in ihrer Arbeit mit über 200 Familien hat sie immer wieder beobachtet: Kinder blühen nicht auf, wenn Eltern besonders streng oder übermäßig verständnisvoll sind – sondern wenn sie sich sicher, gehört und angenommen fühlen. Für Raouda ist emotionale Sicherheit kein nettes Extra – sie ist die Grundlage dafür, dass Kinder sich entfalten, Fehler machen und wirklich wachsen können.

Die sieben Säulen emotional sicherer Erziehung

1. Aktives Zuhören: Eltern schenken ihrem Kind volle Aufmerksamkeit, ohne zu unterbrechen oder sofort Lösungen anzubieten.

2. Emotionen validieren: Gefühle werden anerkannt, z. B.: „Ich sehe, dass du traurig bist, und das ist okay.“

3. Klare, liebevolle Grenzen: Regeln werden erklärt und konsequent, aber empathisch durchgesetzt.

4. Eigene Fehler zugeben: Eltern entschuldigen sich, wenn sie einen Fehler gemacht haben, und zeigen so, dass niemand perfekt ist.

5. Emotionale Bildung: Kinder lernen, ihre Gefühle zu benennen und zu verstehen.usnewsper.com

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6. Gemeinsame Problemlösung: Statt Strafen wird gemeinsam nach Lösungen gesucht.

7. Selbstfürsorge der Eltern: Eltern reflektieren ihre eigenen Emotionen und sorgen für ihr Wohlbefinden, um präsent und ausgeglichen zu sein.

Warum emotionale Sicherheit oft besser wirkt als andere Erziehungsstile

Im Vergleich zu autoritären (streng, wenig Wärme) oder permissiven (wenig Regeln, viel Freiheit) Erziehungsstilen bietet die emotional sichere Erziehung eine Balance aus Struktur und Empathie. Studien zeigen, dass Kinder, die in einem emotional sicheren Umfeld aufwachsen, besser mit Stress umgehen können, höhere soziale Kompetenzen entwickeln und weniger zu Angst oder Depressionen neigen.

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Praktische Tipps für den Alltag

  • Ruhig bleiben: In stressigen Situationen tief durchatmen und bewusst reagieren statt impulsiv.
  • Gefühle benennen: Hilf deinem Kind, seine Emotionen zu erkennen und auszudrücken.
  • Gemeinsam reflektieren: Nach Konflikten gemeinsam besprechen, was passiert ist, und wie man es beim nächsten Mal besser machen kann.
  • Vorbild sein: Zeige deinem Kind, wie du mit eigenen Emotionen umgehst.
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Fazit: Kleine Schritte mit großer Wirkung

Der Alltag mit Kindern steckt voller emotionaler Herausforderungen: Leo wird beim Anziehen zum Vulkan, Emma weigert sich, ihr Zimmer aufzuräumen und Ben schreit seinen Frust über das Ausschalten des Fernsehers durchs ganze Haus. Was Eltern in solchen Momenten brauchen? Keinen erhobenen Zeigefinger, aber auch keine Kuschelrunde um jeden Preis – sondern einen Weg, der wirklich funktioniert. Emotionale Sicherheit ist kein festes Regelwerk, sondern eine Haltung. Es geht darum, präsent zu sein, zuzuhören und gemeinsam zu wachsen. Jeder kleine Schritt in diese Richtung stärkt die Bindung und das Vertrauen zwischen Eltern und Kind: Es geht immer um Entwicklung, nicht um Perfektion! Ommmm ....