Du bist ungeplant schwanger, hast bisher keine Folsäure genommen, aber erfahren, dass das gerade am Anfang super wichtig ist? Absolut verständlich, dass du dir jetzt Sorgen machst. Aber keine Angst, du kannst ab sofort damit anfangen und damit immer noch viel Gutes für dich und dein Baby tun!
- 1.Das kannst du jetzt tun
- 1.1.1. So schnell wie möglich mit der Einnahme von Folsäure starten
- 1.2.2. Folsäure-reiche Lebensmittel essen
- 1.3.3. Pränataldiagnostik als Option in Betracht ziehen
- 2.Warum ist Folsäure in der Schwangerschaft so wichtig?
- 3.Wie hoch ist das Risiko eines Neuralrohrdefektes wirklich?
Es ist völlig normal, dass du dir Sorgen machst, aber bitte gib dir nicht die Schuld. Es geht einigen Frauen so, dass sie erst nach einigen Wochen von ihrer Schwangerschaft erfahren und erst später mit der Einnahme von Folsäure beginnen. Und das ist auch absolut sinnvoll und wichtig.
Das kannst du jetzt tun
1. So schnell wie möglich mit der Einnahme von Folsäure starten
Auch wenn der ideale Zeitpunkt für die Vorbeugung von Neuralrohrdefekten in den ersten Wochen liegt: Es ist nicht zu spät. Folsäure unterstützt auch in späteren Schwangerschaftsphasen die Blutbildung und die Entwicklung der Plazenta. Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt über ein passendes Präparat.
2. Folsäure-reiche Lebensmittel essen
Folsäure steckt in vielen Lebensmitteln, zum Beispiel in grünem Blattgemüse (wie Spinat, Rucola oder Feldsalat), Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten und Eiern. Achte jetzt besonders auf eine ausgewogene, folsäurereiche Ernährung.
3. Pränataldiagnostik als Option in Betracht ziehen
Wenn du dir sehr große Sorgen machst, sprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt über mögliche Untersuchungen. Bestimmte pränatale Screenings können Hinweise auf Neuralrohrdefekte geben. Lasse dich ausführlich zu Kosten sowie zu Vor- und Nachteilen der Pränataldiagnostik beraten.
Warum ist Folsäure in der Schwangerschaft so wichtig?
Folsäure (Vitamin B9) spielt eine zentrale Rolle bei der Zellteilung und der Entwicklung des sogenannten Neuralrohrs, aus dem später Gehirn und Rückenmark deines Babys entstehen. Ein Mangel an Folsäure in den ersten Schwangerschaftswochen kann das Risiko für Neuralrohrdefekte wie Spina bifida („offener Rücken“) erhöhen.
Das Tückische: Das Neuralrohr schließt sich bereits zwischen dem 22. und 28. Tag nach der Empfängnis – also oft noch bevor viele Frauen überhaupt wissen, dass sie schwanger sind. Genau deshalb wird empfohlen, Folsäure bereits ab Kinderwunsch täglich einzunehmen.
Wie hoch ist das Risiko eines Neuralrohrdefektes wirklich?
Auch wenn ein Folsäuremangel das Risiko für Fehlbildungen erhöhen kann, bedeutet das nicht automatisch, dass dein Baby betroffen ist. Neuralrohrdefekte sind insgesamt sehr selten. In Deutschland betrifft das etwa 1 von 1.000 Schwangerschaften. Und viele dieser Fälle entstehen unabhängig von der Folsäurezufuhr, zum Beispiel durch genetische Faktoren oder bestimmte Vorerkrankungen.
Ungeplant schwanger zu sein kann sehr verunsichernd sein, vor allem, wenn du das Gefühl hast, nicht alles richtig gemacht zu haben. Versuche trotzdem, dich jetzt auf das Positive, auf dich und dein Baby zu konzentrieren und dich nicht von Sorgen verrückt machen zu lassen.
Wenn du dir Unterstützung wünschst – sei es medizinisch oder emotional – dann hol sie dir. Hebammen, Ärzt*innen und Beratungsstellen wie die Telefonseelsorge (0800 1110111 / 0800 1110222 oder 116 123) oder pro familia stehen dir zur Seite.