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Wie häufig kommt eine Fehlgeburt in der Schwangerschaft vor?

Wie häufig kommt eine Fehlgeburt vor? Junge Frau wird getröstet, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hat
© Getty Images/supersizer

Der positive Schwangerschaftstest ist gerade erst gemacht, die Freude riesig – und dann kommt es zu einer Fehlgeburt. Dieses Schicksal teilen mehr Frauen, als viele denken. Fehlgeburten gehören zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft, werden aber oft im Stillen verarbeitet. Dabei kann gerade der Austausch mit anderen Betroffenen helfen, mit diesem Verlust umzugehen.

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Das sagt die Statistik: So häufig kommen Fehlgeburten in der Schwangerschaft vor

Die Statistik verrät uns, dass wir mit unserer Erfahrung einer Fehlgeburt nicht alleine sind. Doch auch wenn die Zahlen sagen, dass 15 % der verifizierten Schwangerschaften durch eine Fehlgeburt enden, war dies für mich nur eine abstrakte Zahl. Bis zur 12. Woche ist die Gefahr einer Fehlgeburt am höchsten. Etwa 80 % der Aborte geschieht in diesem ersten Trimester. Ab der 22. Schwangerschaftswoche, wenn der Fötus mindestens 500 Gramm wiegt, liegt das Risiko bei gerade einmal 3 %. Dann spricht man nicht mehr von einer Fehl-, sondern von einer Totgeburt. Erst der Austausch mit anderen hat diese Statistik für mich real gemacht und mir Trost gespendet – ebenso wie die vielen emotionalen Gespräche mit anderen Frauen und Müttern.

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Das Risiko einer Fehlgeburt nimmt mit jeder Woche ab

Mit fortschreitender Schwangerschaft sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Spontanaborts deutlich. Besonders beruhigend: Wenn bei einer Ultraschalluntersuchung im ersten Schwangerschaftsdrittel ein lebender, gesunder Embryo mit intakter Herzaktion festgestellt wird, liegt das Risiko einer Fehlgeburt im zweiten Trimester nur noch bei etwa 2 Prozent. Genau Zahlen kannst du hier nachlesen.

Viele Frauen erleben sogar eine Fehlgeburt, bevor sie überhaupt wissen, dass sie schwanger sind. Diese sehr frühen Fehlgeburten, auch Frühestaborte genannt, werden oft als verspätete oder besonders starke Regelblutung wahrgenommen. Zählt man diese unerkannten Schwangerschaften mit, könnte die Häufigkeit von Fehlgeburten sogar bei 50 bis 70 Prozent liegen.

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So geht es Frauen nach einer Fehlgeburt

Obwohl Fehlgeburten so häufig vorkommen, werden sie in unserer Gesellschaft noch immer als Tabuthema behandelt. Viele Frauen trauen sich nicht, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen, und wenn sie es tun, weiß das Umfeld oft nicht, wie es angemessen reagieren soll.

Dabei kann gerade das Sprechen über den Verlust bei der Verarbeitung helfen. Studien zeigen, dass vier bis sechs Wochen nach einer Fehlgeburt etwa 8 bis 20 Prozent der Frauen Symptome einer leichten Depression aufweisen und 18 bis 32 Prozent unter stärkeren Angstgefühlen leiden. Ein Jahr nach der Fehlgeburt sind diese Symptome in der Regel wieder verschwunden.

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Über Fehlgeburten sprechen hilft bei der Verarbeitung

Die Unterstützung durch euren Partner oder eure Partnerin und euer soziales Umfeld spielt eine wichtige Rolle dabei, wie gut ihr den Verlust verarbeiten könnt. Wenn wir alle offener über Fehlgeburten sprechen, dieses Tabu durchbrechen, können wir nicht nur uns selbst helfen, sondern auch vielen anderen Betroffenen.

Das kann ich aus eigener Erfahrung besprechen. Erst als ich mich meinen Freundinnen geöffnet habe und über meine Fehlgeburt gesprochen habe, wurde mir klar, dass ich nicht alleine bin. Viele meiner Freundinnen haben auch eine Fehlgeburt erlebt und es war sehr heilend für uns gemeinsam über unsere Gefühle und Ängste zu sprechen.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.